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Gesprächsrunde zur Krankenhausschließung

Altenkirchen

Die geplante Schließung des Krankenhauses in Altenkirchen hat zu großer Entrüstung geführt. Am Montag, den 29. Juli, trafen sich Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz, VG-Bürgermeister Fred Jüngerich, Fraktionsvertreter aller Parteien – einschließlich der AfD – und Mitarbeitende des Krankenhauses zu einer Gesprächsrunde.

Kommunale Familie will neuen Weg suchen

Ralf Lindenpütz betont in seinem Vortrag, dass es nie zu spät sei, Maßnahmen zu ergreifen. Er kritisierte die Abwesenheit der Arbeitgeberseite und betonte, dass er und viele andere Politiker den Aussagen der Trägergesellschaft zu Unrecht geglaubt hatten. VG-Bürgermeister Jüngerich sprach ebenfalls von Misstrauen und forderte einen Träger für das neue Krankenhaus

Kritik an der Trägergesellschaft

Die Trägergesellschaft wurde von allen politischen Vertretern als inakzeptabel bezeichnet. Jüngerich nannte ihr Verhalten „unverschämt“ und kritisierte, dass Mitarbeitende zu Unrecht als Verursacher der Probleme dargestellt würden.

Mangelnde Transparenz und Unsicherheit

Mitarbeitende berichteten, dass zahlreiche Operationen wegen Personalmangels, die durch Versetzungen nach Hachenburg entstanden, nicht durchgeführt werden konnten. Der modern ausgestattete Standort Altenkirchen wurde nicht genutzt, was auf bewusste politische Entscheidungen hindeutet. Ralf Käppele, Vertreter der Bürgerinitiative, sagte: „Wenn sich mit dem Verstand keine Lösung ergibt, steckt Politik dahinter“. Hierfür erntete er großen Applaus.

Zukunft des MVZ und Notarztstandorts unklar

Trotz der bevorstehenden Schließung des Krankenhauses in 14 Tagen gibt es viele unbeantwortete Fragen seitens der Trägergesellschaft. Ein Vertreter konnte keine Auskunft darüber geben, welche Fachrichtungen im MVZ angeboten werden sollen und ob der Notarztstandort gesichert ist. Der Wegfall dieses wichtigen Gliedes der Rettungskette könnte die Region zur medizinischen Diaspora machen. Vertreter der kommunalen Familie fordern den Minister auf, schnellste Lösungen zu finden, da Daseinsvorsorge nicht wirtschaftlichen Zwängen geopfert werden dürfe. Thomas Wunder vom Aktionskreis warnt vor möglichen Abwanderungsbewegungen, die die Region schwächen könnten. Alle waren sich einig, dass es weiterhin ein Krankenhaus in Altenkirchen geben muss.

Im Anschluss wurden noch viele, teils sehr persönliche Gespräche zwischen den Kommunalpolitikern und den Mitarbeitenden geführt. Hier hatten die Mitarbeitenden Gelegenheit, ihre eigenen Zukunftssorgen zu äußern und sich ordentlich Luft zu machen.

Es bleibt festzuhalten, dass unsere Notfallversorgung gewährleistet bleiben muss und wir alle angehalten sind, zusammenzuhalten !