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Protest gegen geplante Schließung der Notfallversorgung – 700 Bürger demonstrieren für den Erhalt der stationären Versorgung im Krankenhaus Altenkirchen

Knapp 700 Menschen haben am Donnerstagnachmittag für den Erhalt einer stationären Versorgung im Krankenhaus Altenkirchen demonstriert. Aufgerufen zu der Kundgebung hatten der Verein „Miteinander“ und die BI „Gute Gesundheitsversorgung im Raiffeisenland“. Ab 10. August sollen in Altenkirchen auch keine Notfälle mehr angenommen werden, die DRK-Trägergesellschaft Süd-West plant am Standort in der Kreisstadt mittelfristig nur noch mit einem Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ).
Die Teilnehmer der Demonstration wollten zum einen ihre Solidarität mit den (verbliebenen) Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bekunden, andererseits überwog allerdings die scharfe Kritik am Träger. Versprechen seien nicht eingehalten worden, die gesamte Kommunikation sei ein Desaster, der Umgang mit den Beschäftigten unterirdisch.
Für die BI sprachen Corinna Simmerkuß, Isabella Jung-Schwandt und Hans-Jürgen Volk, seitens der Politik ergriffen Bürgermeister Fred Jüngerich und der Landtagsabgeordnete Dr. Matthias Reuber das Wort. Auch Thomas Wunder, Vorsitzender des Aktionskreises Altenkirchen, ging ans Mikro. Für den noch im Urlaub befindlichen Landrat Dr. Peter Enders war der 1. Kreisbeigeordnete Tobias Gerhardus vor Ort.
Bürgermeister Jüngerich betonte, dass sich die DRK-Trägergesellschaft als verlässlicher Partner selbst diskreditiert habe. Zugleich sprach er sich für einen Neuanfang bei der stationären Versorgung in Altenkirchen auf, dabei sollte es seiner Meinung nach keine Denkblockaden geben. MdL Reuber zitierte ebenso aus einer frisch eingetroffenen Antwort von Gesundheitsminister Clemens Hoch auf eine von ihm eingereichte Anfrage: Demnach sieht die Landesregierung die Versorgungssituation weiter „auf einem hohen Niveau gesichert“. Als Grund wird die gute Ausstattung der umliegenden Kliniken genannt.
Konkret darum wird es noch in diesem Monat bei einem Gespräch in Mainz gehen, das Landrat Dr. Enders angeregt hatte. Neben ihm werden daran die Bürgermeister Fred Jüngerich, Andreas Hundhausen und Ralf Lindenpütz teilnehmen. Dort möchten die Vertreter der „kommunalen Familie“ aus erster Quelle erfahren, wie man seitens der Landesregierung die neue Situation im Kreis Altenkirchen bewertet