Altenkirchen-Flammersfeld. Man muss der Lokalpresse ja zu einem gewissen Erfindungsreichtum gratulieren. Offenbar reichen die tatsächlichen kommunalpolitischen Themen nicht mehr aus, um die Seiten zu füllen. Also wird kurzerhand ein Märchen erzählt: Die AfD wolle die Landjugendakademie kaufen.
Eine köstliche Geschichte! So detailreich, dass sogar Wikipedia zitiert wird – nur leider ohne die simple journalistische Pflichtübung namens Nachfrage bei den Hauptakteuren zu erfüllen.
Man stelle sich das vor: Unsere Fraktionen sitzen sowohl im Kreistag als auch im VG-Rat. Telefone und E-Mail-Postfächer funktionieren. Und dennoch schafft man es nicht, uns eine einfache Frage zu stellen: „Haben Sie Interesse am Kauf?“
Stattdessen befragt man brav den Stadtbürgermeister, den VG-Bürgermeister und die Kirchenpressestelle – allesamt zu Recht ahnungslos. Eine meisterhafte Demonstration investigativen Journalismus!
Wir können die enttäuschten Gesichter der Redaktion nun beruhigen: Laut unserem aktuellen Kenntnisstand haben wir nicht vor, die Akademie zu kaufen. Wir sind damit beschäftigt, in den Räten für stabile Gebühren, sichere Straßen und eine solide Haushaltspolitik zu kämpfen – also mit dem wenig glamourösen, aber notwendigen Kleinklein der Kommunalpolitik.
Sollte die Redaktion jedoch weiterhin mit solchen Fiktionen liebäugeln, stehen wir gerne für ein Seminar „Grundkurs Fact-Checking“ zur Verfügung. Der erste Lehrsatz: Bevor man eine Schlagzeile über eine Partei schreibt, fragt man sie vielleicht doch einmal.
Mit amüsierten Grüßen,
Eure AfD-Fraktionen im Kreistag und im Rat der VG Altenkirchen-Flammersfeld
(Die man problemlos hätte erreichen können)